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Geschichte von Mappach

"Ad basilicii in madebach" ist ab 874 ein Zins von 2 Denaren zu zahlen. Dies ist die früheste Nachricht zu Mappach ("Madebach") und zur Kirche ("Basilika"). Warum die Mappacher Kirche so genannt wird, und nicht wie sonst "ecclesia"? Wir wissen es nicht, leider. Wir wissen auch nicht, wie diese frühe Kirche aussah - das heutige Kirchenschiff ist ein Neubau von 1831. Alt dagegen ist der Kirchturm. Ein Kostbarkeit sind seine Fresken - möglicherweise gestiftet von Arnold von Rotberg 1498 aus Dankbarkeit über die Geburt eines langersehnten Sohnes. 1969 schlug man Kanäle für eine Heizungsanlage in den Fußboden, und engagierte Laien haben eine Ausgrabung durchgeführt. Das älteste "Bauteil", das freigelegt wurde, war eine Glockengußgrube - mit etwa 40 cm Durchmesser hatte die Glocke eine typische Größe für Glocken des 11. und 10. Jahrhunderts. Wann der Kirchturm gebaut wurde, ist ungewiß; da Kirchtürme im 11. oder gar 10. Jhs. noch extrem selten sind, und erst ab dem 12. Jh. häufiger werden, wird auch der Mappacher Turm frühestens im 12. Jh. entstanden sein.
 
Der Basler Bischof bzw. das Domstift, die Münch von Münchenstein und Münch von Landskron, das Kloster Klingental und verschiedene andere hatten Besitz oder Einkünfte in Mappach. Ab dem späten 15. Jahrhundert sind es die Herren von Rotberg, die in Mappach den Ton angeben.
 
Kriegsläufte und Krisenzeiten setzen Mappach ebenso zu, wie den anderen Orten des Gemeindegebietes. Zeitweise flieht der markgräfliche Hof nach Basel, und die Kommunikation zwischen Durlach, Pforzheim, Lörrach und Basel erfolgt durch Boten. Boten zu Fuß, wohlgemerkt; für das Teilstück Badenweiler - Lörrach werden tags 6 Stunden und nachts 8 Stunden benötigt. Erst 1698 wird der Botendienst beritten. "Poststraße" heißt der Boten-Weg jedoch schon vorher. Die Poststraße führt durch Mappach, aber erst im 18. Jh. wird der Weg zu einer "richtigen" Straße ausgebaut. Die Straße nach Lörrach zweigt in Kaltenherberg von der Landstraße Frankfurt-Basel ab. 1755/56 wird auf Befehl des Markgrafen an der Landstraße auf Holzener Gemarkung eine Fasanerie angelegt, ein Fasanengarten. 1763 baut Förster und Jäger Friedrich Jakob Kercher (samt Ehefrau) das "Jägerhaus" am Ortsausgang, die Posthalterei und der spätere Gasthof "Zur Sonne".
 
Mit der Landstraße zieht, scheint es, auch das Verbrechen in Mappach ein: 1757 wird beim Gemeindewirt Felix Hagin eingebrochen, Hans Jerg Hagin von Mappach kommt wegen Gelddiebstahls in das Zuchthaus (und entflieht 1800), der Gemeindeschaffner Jakob Jakob entschwindet 1807 unter Mitnahme der Gemeindekasse (ist aber samt Geld ein paar Tage später wieder da) ... Lohnend war der Überfall auf den Salzgeld-Transport zwischen Mappach und Kaltenherberg 1806. Beute: 14.938 fl. 31 kr.!

Maugenhard
 
Maugenhard geht irgendwie immer unter. Der Ort - die kleinste der Ortschaften Efringen-Kirchens - wurde mal Egringen, mal Mappach zugeschlagen. Die Zahl der Urkunden und Archivalien zu Besitz in Maugenhard ist klein. Dabei haben wir die älteste Nachricht aus dem Jahr 840: Uato überträgt dem Kloster St.Gallen unter anderem einen Wald in Maugenhard - "in loco Mauuinhard" heißt es hier.
 
1488 zoffen sich Markgraf Philip von Hochberg und Stadt Basel - Bannsteine, Zölle, Brücken, Fischrechte - viele Punkte wurden geregelt, darunter auch, daß der Hof zu Magenhart einen Sester Roggen nach Basel zinst. 1512 verpflichtet sich Pflaster Hans von Maugenhard verpflichtet sich, an die Kaplanei Emerach im Kloster Klingental 30 s., einen Korb mit Birnen und 3 Hühner ab Gütern in Maugenhard zu zinsen. Wie sah diese Zinszahlung, wie sahen vergleichbare Zinszahlungen in der Praxis aus? Muß Hans die Birnen nach Basel tragen, oder zu einem Meier des Klosters? Was ist für den Empfänger besser - der Erhalt von matschigen Birnen und aufgeregten Hühnern, oder eine Geldzahlung? Drei Hühner sind drei Hühner (wahrscheinlich betagt und mager), auch Jahrhunderte später. 30 Schillinge sind ebenfalls noch 30 Schillinge - aber die Summe ist fixiert, und ihre Kaufkraft sinkt stetig ...
 
1521 erfahren wir, daß es mindestens 7 Höfe gegeben haben muß, und das das Kloster Sitzenkirch, die Deutschherren und das Basler Spital ein Gut bzw. einen Hof betrieben haben. 1798 kassiert der Deutsche Orden jährlich "Zwey Säck Rocken, Drey Sack Dinkel, Zwey Sack Haber und Vier Stuck Hüner oder dafür in Geld 16 Schilling". Es sind Revolutions- und Kriegsjahre. Viele Jahre später während eines anderen Kriegs - 1917 - ist Maugenhard das Zentrum einer aufwendigen Sturm-Übung. Diesem Lehrgang haben wir die ältesten Luftbilder vom Gemeindegebiet Efringen-Kirchen zu verdanken.
 
Eher friedlich und grenzüberschreitend-völkerverbindend war das um 1833 gegründete Gasthaus zu Krone, Ausflugsziel und viele Jahrzehnte lang aus Maugenhard nicht wegzudenken.

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